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Reisebericht: Poon Hill Trek – Sonnenaufgang über dem Himalaya
Nepal und Bhutan standen schon lange auf unserer Reisewunschliste – nicht zuletzt wegen ihrer majestätischen Berge und ihrer tief verwurzelten Kultur.
In diesem Blog berichten wir über unsere viertägige Trekkingtour. Als idealer Einstieg wurde uns immer wieder der Poon-Hill-Trek empfohlen, eine eindrucksvolle Tour im Annapurna-Gebiet. Rückblickend können wir sagen: Diese Empfehlung war goldrichtig.
Tag 1: Kathmandu – Pokhara – Ullerie (05.April 2024)
Nach einem kurzen Inlandsflug von Kathmandu aus (ca. eine Stunde) erreichten wir Pokhara am Phewa-See. Hier dreht sich alles um Trekking, Teehäuser, Outdoor-Shops und Entspannung! Die Stadt ist das Tor zum Annapurna-Gebiet und fühlt sich ein bisschen an wie eine Mischung aus Bergsteigerbasislager und Backpacker-Paradies.
Unser Trekking-Guide Hari begleitete uns bereits ab Kathmandu. Mit seiner ruhigen, freundlichen Art und dem scheinbar grenzenlosen Wissen über die Berge fühlten wir uns von Anfang an gut aufgehoben.
Nach der Ankunft in Pokhara hieß es: „Rucksäcke fertig packen, Wanderschuhe schnüren, und los!“ Ein 4×4-Geländewagen wartete bereits auf uns. Hinaus aus dem Großstadttrubel und hinein in das zunehmend grüne Hügelland.

Dal Bhat: Stärkung vor dem Aufstieg
Nach 1,5 h erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Wir stärkten uns noch mit dem nepalesische Nationalgericht Dal Bhat. Das heißt:
Dal: eine würzige Linsensuppe
Bhat: gekochter Reis
Und besteht meist aus: Reis, Linsensuppe, Gemüse, Kartoffelcurry, eingelegtes Gemüse. Natürlich alles frisch gekocht. Und das Beste: Nachschlag gibt’s immer.

Ulleri – Unser erstes Ziel
Unser erstes Ziel war das kleine Bergdorf Ulleri auf etwa 2.000 Metern Höhe. Der 3,5h lange Weg führte über unzählige Natursteinstufen, die sich scheinbar endlos den Hang hinaufzogen. Die Sonne stand bereits tief, als wir das Dorf erreichten, wo bunte Gebetsfahnen im Wind flatterten.



Tag 2: 06.April 2024 Ulleri nach Ghorepani
Die Poon-Hill-Tour ist eine der beliebtesten Kurzwanderungen im Annapurna-Gebiet. Sie ist technisch einfach, aber körperlich anspruchsvoll. Der Grund sind die unzähligen Natursteinstufen, besonders zwischen Ulleri und Ghorepani. Es geht über Tausende von Steinstufen, vorbei an Reisterrassen, durch kleine Dörfer und dichte, blühende Rhododendronwälder. Nach mehreren Stunden Aufstieg erreichten wir schließlich Ghorepani, ein ruhiges Dorf auf rund 2.800 Metern Höhe. Eingebettet zwischen Hügeln und Wäldern liegt es wie eine kleine Oase für Trekker mit einfachen Teehäusern, warmem Essen und der Vorfreude auf das, was am nächsten Morgen kommen sollte: der Sonnenaufgang auf dem Poon Hill.



Tag 3: 07.April 2024 Sonnenaufgang am Poon Hill
Von Ghorepani nach Tadapani
Um den Sonnenaufgang zu erleben, starteten wir um 4:30 Uhr morgens von Ghorepani aus. Mit Stirnlampen und Kamera ausgerüstet, ging es in etwa 45 Minuten rund 340 Höhenmeter zum Gipfel hinauf. Oben angekommen erwartete uns ein spektakuläres Panorama: Die ersten Sonnenstrahlen tauchten die schneebedeckten Gipfel in goldenes Licht – ein unvergesslicher Anblick.



Der Sonnenaufgang vom 3.210 Meter hohen Poon Hill zählt zu den eindrucksvollsten Naturerlebnissen in Nepal. Bei dieser beliebten Wanderung in der Annapurna-Region eröffnen sich atemberaubende Ausblicke auf einige der höchsten Gipfel der Welt, darunter der Annapurna I (8.091 m), der Dhaulagiri (8.167 m) und der Machapuchare (6.993 m).



Gebetsfahnen auf dem Poon Hill
Die Gebetsfahnen auf dem Poon Hill sind ein eindrucksvolles und zugleich spirituelles Bild, das vielen Trekkern im Gedächtnis bleibt. An Masten, zwischen Stangen und Bäumen sind dort viele tibetische Gebetsfahnen aufgehängt. Die fünf Farben stehen symbolisch für die fünf Elemente.
Blau – Himmel / Raum
Weiß – Luft / Wind
Rot – Feuer
Grün – Wasser
Gelb – Erde
Die Fahnen tragen oft Mantras oder buddhistische Symbole. Sie sollen mit dem Wind positive Energie, Gebete und Mitgefühl in alle Himmelsrichtungen verbreiten – für Frieden, Gesundheit und Glück.



Abstieg zum Hotel
Nach dem Sonnenaufgang ging es zurück nach Ghorepani zum Hotel. Da wartete auf uns das Frühstück. Dies ist sehr einfach gehalten und besteht aus Tee, Tost, Müsli, Chapati, Porridge und Eier.
Von Ghorepani nach Tadapani
Nach dem Frühstück packten wir wieder unsere Rucksäcke. Der Weg führte durch märchenhafte Rhododendronwälder, die in voller Blüte standen und ein Farbenmeer aus Pink, Rot und Weiß bildeten. Auf schmalen Pfaden, vorbei an kleinen Lichtungen und über feuchte Wurzeln, wanderten wir wieder bergauf zum Thapla Danda (3 165 m) und anschließend bergab auf etwa 2 300 m. Nach mehreren Stunden erreichten wir Tadapani (2.630 m) – ein abgelegener, ruhiger Ort, umgeben von Wald und mit Blick auf die Annapurna-Kette. Ein Ort zum Durchatmen.



Tag 4: 08. April 2024: Rhododendronblüte im April – ein Farbfeuerwerk am Wegesrand
Wer im Frühling, insbesondere im April, auf dem Poon Hill Trek unterwegs ist, erlebt ein ganz besonderes Naturwunder. Die Hügel und Wälder rund um Ghorepani, Tadapani und Ghandruk verwandeln sich in ein blühendes Farbenmeer aus Rhododendren, die als Nationalbaum Nepals gelten.

Die riesigen Bäume stehen in voller Blüte und leuchten in kräftigem Rot, Rosa und Weiß. Der Kontrast zu den tiefgrünen Hängen und dem ewigen Weiß der Himalaya-Gipfel ist einfach magisch. Die Wanderwege führen teils durch ganze Rhododendron-Wälder, in denen man sich wie in einem Märchen fühlt. Es duftet leicht süßlich. Für viele ist der April deshalb die schönste Zeit für den Trek: Es ist nicht zu heiß und nicht zu kalt, und die Natur zeigt sich in voller Pracht.



Zurück nach Pokhara
Ghandruk, das Dorf mit den Steindächern,
Unser Ziel liegt auf etwa 1.940 Metern Höhe und ist ein bedeutendes Gurung-Dorf. Es hat sich seinen traditionellen Baustil bewahrt. Besonders auffällig sind die Häuser. Sie bestehen aus Naturstein und haben dunkle, flache Steindächer. Diese Bauweise ist in Nepal sehr selten. Auch die Gassen sind aus Stein gepflastert, was dem Ort einen besonders authentischen, beinah musealen Charakter verleiht.



Viele der Gebäude sind mehrere hundert Jahre alt und werden liebevoll gepflegt.
Fazit: Der Poon-Hill-Trek ist perfekt für Einsteiger und erfahrene Wanderer, die eine kürzere Tour mit beeindruckenden Ausblicken suchen. Die Kombination aus Natur, Kultur und körperlicher Herausforderung macht diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer einmal auf Poon Hill gestanden hat, für den wird der Himalaya unvergesslich bleiben.
Weiterführende Links
Wenn du dich für eine Nepal-Tour interessierst, findest du bei Himalayan Peace Treks weitere Informationen.

